Today’s favorites

Das «Neue Schloss» in Tylsen (Altmark) war der Sommersitz der Knesebecks. Nach der Bodenreform ab 1948 wurde es (nachdem sich die Inneneinrichtung über die umliegenden Dörfer verteilt hatte) zur Baustoffgewinnung teilweise abgetragen. Beim Abbau merkte man allerdings, dass die Adligen auch nur mit Wasser gekocht, d.h. zu großen Teilen mit Feldsteinen gebaut hatten, weswegen man sich die weitere Mühe sparte und sich eine malerische Schlossruine nebst ebenso malerischem verwilderten Park stehen liess.

Neues Schloss, Tylsen 2020

 

Playtime

«The Future’s So Bright, I Gotta Wear Shades» heißt ein Song von Timbuk 3, einer Band, die ich sonst leider nicht weiter kenne. Aber ich höre ihn automatisch jedesmal, wenn ich durch die betongewordenen Businesspläne der Mediaspree- oder Berlin-Mitte-Investoren spaziere; ganz etwas anderes also als den Soundtrack von Tatis «Playtime», von dem ich mir den Arbeitstitel zu dieser Serie geborgt habe.

Sentimentale Fotoforensik

33 Jahre & 2 Minuten: Die Spree zwischen Jannowitz- und Schillingbrücke 1986 und 2019

1986 habe ich ein Foto aus der S-Bahn geschossen, zwischen den Stationen Jannowitzbrücke und Ostbahnhof; eine Fahrt von zwei Minuten. Das Bild ist ein wenig unterbelichtet, der Film ist solarisiert, trotzdem kann man den Ort gut identifizieren; es ist die kreuzberger Seite des Spreeufers, an dieser Stelle allerdings noch zu Mitte und damit zu Ostberlin gehörend. Der Schornstein rechts gehört zur ehemaligen Eisfabrik in der Köpenicker Straße, damals noch in Betrieb, gegenwärtig eine Baustelle. Der linke Schornstein gehört damals wie heute zu den Wasserwerken am gegenüberliegenden Ufer. „Sentimentale Fotoforensik“ weiterlesen