Nirgendwo im Norden

Pünktlich zum 4. Advent erstrahlte ein neues kleines Lichtlein im Kreis der Galerien, die sich der Fotografie widmen. Das Edvard-Munch-Haus in Warnemünde, das ein wenig unter seiner Abgeschiedenheit leidet (die in Wirklichkeit nur die falsche Straßenseite ist), hat am letzten Samstag die Gruppenausstellung ‹nowhere/nirgendwo› eröffnet. Das Ganze im Glanze einer neuen, exzellenten Beleuchtungsanlage und unter der Hand eines verjüngten Teams, in diesem Fall des Künstlers und Kurators Gunnar Borbe, der die Ausstellung konzipiert hat.
Die Ausstellung zeigt 8 fotografische Positionen aus Norwegen und Deutschland – Bilder von verschiedenen Versionen des Nirgendwo, entweder im Sinne von j.w.d., beispielsweise irgendwo jenseits des Polarkreises oder in Sibirien, andererseits aber auch von privaten Marsforschungsstationen oder – wie in meinem Fall – Orten, die eine quasi allgemeingültige Einzigartigkeit haben. Vielleicht mehr davon, wenn ich wieder auf den Beinen bin, denn ich habe mir wohl von der steifen Brise eine heftige Grippe mit nach Hause gebracht.

Ausstellungseröffnng «nowhere/nirgendwo» im Edvard-Munch-Haus Warnemünde, 17. Dezember 2022

Das Munch-Haus liegt direkt am Strom; wenn man vom Bahnhof über die Brücke geht, dann nicht rechts (zu Leuchtturm, Strand und Teepott) abbiegen, sondern links; dann steht man nach wirklich wenigen Schritten vor einem der schönen alten Fischerhäuser, das seinen Namen von einem längeren Aufenthalt Edvard Munchs 1907/08 herleitet.
Wer also bis zum 12. Februar mal Warnemünde sollte, sollte den kleinen Schlenker machen und eine für diesen Ort wirklich unerwartete Entdeckung machen.

‹nowhere—nirgendwo›.
On persons and landscapes—Über Personen und Landschaften

Mit Arbeiten von: Espen Eichhöfer, Dana Engfer, Thomas Fißler, Andrea Gjestvang, Andreas Trogisch, Kathrin Tschirner, Espen Tveit und Franca Wohlt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Gunnar Borbe.


Edward-Munch-Haus e.V.
Am Strom 53
18119 Warnemünde

Ausstellungsdauer:
18. 12. 2022–12. 2. 2023
Öffnungszeiten:
Dezember: 18., 22./23., 27.–30.
Januar: 1., 3.–8., 14./15., 21./22., 28./29.
Februar: 4./5., 11./12.
jeweils 12–17 Uhr

Sein & Schein / Être et paraître

Die ParisBerlin›fotogroup und LesAssocies haben zu den diesjährigen Rencontres d’Arles einen Fotofilm produziert und im Fotohaus Arles 2022 (zu Gast in der Fondation Manuel Rivera-Ortiz) uraufgeführt.
Da nicht alle die Gelegenheit hatten, sich den Film vor Ort anzusehen (entweder weil sie gar nicht dort waren oder, wenn doch, sie möglicherweise immer genau die eine tägliche Vorführung verpasst haben), gibt es ihn jetzt hier auf Abruf rund um die Uhr!

Mit Fotoserien von Holger Biermann, Joel Peyrou, Anton Roland Laub, Alexandre Dupeyron, Marie Fontecave, Andreas Trogisch, Chiara Dazi, Angelika Platen, Torsten Schumann und Barbara Wolff.
Mein Bildbeitrag ist die nagelneue Serie Bordeaux Mériadeck, die ich erst im April fotografiert habe, als die Ausstellung Sauver les corps im Fotohaus Bordeaux 2022 gezeigt wurde.

Realisiert wurde der Film von Heike Grebin und mir; beim Sound hat auch noch unser Freund Roland Satterwhite (Tolyqyn) geholfen.

Ausstellungsverlängerung und Finale

Im Gespräch mit Oliver Möst am 28. 1. in der Galerie Franzkowiak, Berlin. Foto: Heike Grebin

Die aktuelle Ausstellung «Eight Days A Week» in der Galerie Franzkowiak geht in eine Verlängerung: Sie kann jetzt noch bis zum 29. Januar besucht werden!
Als krönenden Abschluss gibt es am vorletzten Abend noch ein Ausstellungsgespräch mit Oliver Möst (Fotograf und Ausstellungsmacher) über das Konzept von Ausstellung und Buch. Es wird gesprochen werden über die Schöpfung an sich sowie über die Schöpfung von Fotobüchern mit schweren Konzepten (wie beispielsweise der Schöpfungsgeschichte).
Als Bayer kennt sich Oliver Möst einerseits aus mit der Bibel, als Brillenträger aber andererseits auch mit extremen Unschärfen, und da er ein umso schärferer Denker und Formulierer ist, verspreche ich mir lehrreiche Unterhaltung.

Am Samstag ist dann letzter Tag; zur Soft Finissage bin ich während der Öffnungszeiten in der Ausstellung.

Ausstellungsgespräch
Freitag, 28. Januar, 18 Uhr

Finissage
Samstag, 29. Januar 14–18 Uhr

Ausstellung verlängert bis 29. Januar 2022
Do–Sa 14–18 Uhr
Galerie Franzkowiak
Friedrichstraße 76–78 / 10117 Berlin
Friedrichstadt-Passage / Quartier 207 / Untergeschoss
Eingang: Jägerstrasse 61 / Lift 2. UG
U6 Französische Straße, U5 Unter den Linden + U2 Stadtmitte
Es gilt die 2G+-Regelung

More Magic

Während «Magico», eine meiner ersten Buchveröffentlichungen, inzwischen schon über 10 Jahre alt ist, entstehen unter diesem Namen weiter neue Kollektionen, die möglicherweise auch ein Buch werden wollen. Hier ein Zwischenstand.

Die Show zur Schöpfung

«Eight Days A Week» in der Galerie Franzkowiak Berlin

.Ab sofort kann die aktuelle Ausstellung «Eight Days A Week» in der Galerie Franzkowiak besichtigt werden. Außerdem gibts dort das neue Buch mit dem gleichen Titel anzusehen und zu kaufen.

Andreas Trogisch: Eight Days A Week. Seven And One Iteration
Ausstellung bis 16. Januar 2022 verlängert bis 29. Januar 2022
Do–Sa 14–18 Uhr
Galerie Franzkowiak
Friedrichstraße 76–78 / 10117 Berlin
Friedrichstadt-Passage / Quartier 207 / Untergeschoss
Eingang: Jägerstrasse 61 / Lift 2. UG
U6 Französische Straße, U5 Unter den Linden + U2 Stadtmitte

english ›

From now on, the current exhibition «Eight Days A Week» can be viewed at the Franzkowiak Gallery. In addition, the new book with the same title can be viewed and purchased there.

Andreas Trogisch: Eight Days A Week. Seven And One Iteration
Exhibition open until 29 January 2022
Thu–Sat 2–6 pm
Galerie Franzkowiak
Friedrichstraße 76–78 / 10117 Berlin
Friedrichstadt-Passage / Quartier 207 / lower floor
Entrance: Jägerstrasse 61 / Lift 2. UG
U6 Französische Straße, U5 Unter den Linden + U2 Stadtmitte

Das 1. Fotobuch Mose

Mehr als zwei Jahre (und acht Tage) hat die Arbeit am neuen Buch «Eight Days A Week» gedauert, jetzt wird es endlich fertig: Am 26. Oktober soll es die Druckerei verlassen, am 4. November wird es ins Licht der Öffentlichkeit gehoben zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Franzkowiak. Dort wird es viele der Bilder aus dem Buch zu sehen geben, einige davon auch in ungewöhnlichen Formen – zum Beispiel gestrickt.

Das Projekt «Eight Days A Week» beinhaltet 77 Bilder, die zwischen 2012 und 2021 aufgenommen wurden und die alle als Familienähnlichkeit die gleiche Unschärfe besitzen, weil alle sie mit der gleichen Lochkamera aufgenommen wurden. Das Thema, das ‹Große Ganze› ist, in aller Bescheidenheit, die Erschaffung der Welt, und zwar als Bildgeschichte entlang der ersten Kapitel der Bibel; in sieben Anläufen (Iterationen), da ich nämlich annehme, dass die Schöpfung nicht auf Anhieb perfekt war (sie ist es ja offensichtlich immer noch nicht).

Genesis, Iteration 1 aus «Eight Days A Week»

Das Buch kann man in der Ausstellung ab 4. November kaufen, über meinen Webshop oder über den Buchhandel (dort dann allerdings erst nach Auslieferung durch den Verlag).


Buch:
Eight Days A Week. Seven And One Iteration.
148 Seiten, 77 Bilder
24 × 30 cm, Hardcover, Japanische Klebebindung,
Kerber Verlag, Berlin 2021
ISBN 978-3-7356-0824-6

Ausstellung:
Eight Days A Week
Galerie Franzkowiak
Vernissage und Buchpremiere
am 4. November 2021 um 18 Uhr
Ausstellung vom 15. 11. 2021 bis 16. Januar 2022
Do—Sa 14—18 Uhr
Friedrichstraße 76—78 / 10117 Berlin
Friedrichstadt-Passage / Quartier 207 / Untergeschoss
Eingang: Jägerstrasse 61 / Lift 2. UG
U6 Französische Straße, U5 Unter den Linden sowie U2 Stadtmitte

English

Update: «Sauver le corps» wandert

Nachdem die Gruppenausstellung «Sauver le corps» der ParisBerlin>fotogroup während der «Rencontres de la photograpie» in Arles gezeigt wurde, geht sie ab August auf Wanderschaft: Zuerst nach Buisson de Cadouin (Dordogne, Frankreich) und ab dem 13. 10. nach Berlin ins Institut Français!

Bob Rutman

Bob Rutman bei verschiedenen Konzerten und Ausstellungseröffnungen zwischen 2012 und 2014

Als ich in den siebzigern Rock over Rias hörte, lernte ich dort erstaunt, dass es außer dem Elvis, den ich kannte, auch noch einen viel besseren (nämlich Elvis Costello) gab. Jahrzehnte später lernte ich nach dem bekannten den richtigen Bob kennen: Bob Rutman, der leider am 1. Juni in Berlin gestorben ist. Ich bin ihm immer wieder mal bei Konzerten und Ausstellungseröffnungen über den Weg gelaufen; jedesmal hat er neu und interessiert gefragt, wer ich bin. Ich wünschte, ich hätte ihn dreißig Jahre früher getroffen. Das nächste Mal sehen wir uns also am 7. Juli auf seiner Beerdigung auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof.

Dorotheenstädtischer Friedhof, 7. Juli 2021