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Arbeit am Seitenablauf

Mein nächstes Buch nimmt Gestalt an: Es befasst sich mit nichts Geringerem als der Entstehung der Welt, allerdings mit der Einsicht, dass auch Gott manchmal Montagsprodukte herstellt. Gerechterweise muss man aber einräumen, dass wohl auch das Design schon nicht das allerintelligenteste war. Und selbstverständlich wird auch das Buch nicht perfekt sein, auch wenn mir es so scheinen wird.

100 Jahre DFA/GDL – 1000 Wirklichkeiten

Vorbereitung des Jubiläumsfotos, im Bild Jürgen Scriba (l.) und Wolfgang Gscheidle; im Hintergrund in der Abteilung «Struktur und Individualität» mein Bild vom U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße aus dem Jahr 2017. Hamburg, Haus der Photographie, Deichtorhallen, 2019

Zum 100. Geburtstag der Deutschen Fotografischen Akademie (am 18. August 1919 als «Gesellschaft deutscher Lichtbildner» in Erfurt gegründet) schenkte sich der Verein eine grandiose Ausstellung, mit der man das Haus der Photographie locker dreimal hätte füllen können. Zu sehen waren Werke, die von den aktuellen Mitgliedern zur Ausstellung eingereicht wurden, aber auch Bilder aus dem Archiv (F.C. Gundlach, Peter Keetman, Otto Steinert und viele andere) sowie Repros von Büchern – alle zusammen erzeugten in ihren Originalrahmungen oder als Kaschierung auf der Wand einen wunderbaren Eindruck von harmonischer Vielfalt, der sich hervorragend vermittelt im virtuellen Rundgang von Jürgen Scriba.

Ausstellungsansichten

Eine Woche lang wurde die «begehbare Debatte» mit öffentlichen Präsentationen und Diskussionsrunden bespielt, über 3000 Besucher wurden in den leider nur 5 Tagen gezählt, an denen die Ausstellung geöffnet war. Höhepunkte waren auf jeden Fall die Ausstellungsführungen, unter anderem mit dem Kurator, über den DFA-Präsident Ingo Taubhorn zu Recht sagte: «Leidenschaft für die Fotografie hat einen Namen: Wolfgang Zurborn!».

Präsentationen und Ausstellungsführungen von und mit Wolfgang Zurborn und Linn Schröder

Kurt Wanski



Kurt Wanski war, was ich bis zur Veröffentlichung meines Buchs «Vineta» nicht wußte, außer einem «Original» auch ein unermüdlicher Zeichner. Nachdem ich erst 2015 erfahren habe, wen ich da 1985 mehrmals fotografiert habe, bekam ich Kontakt zu einigen seiner vielen Fans. Einer von ihnen, Jürgen Köhler, der selbst ein wunderbarer Zeichner ist, hat ihm mit einer souverän gestalteten und hervorragend gedruckten Monografie ein würdiges Denkmal gesetzt. Mein Porträt von Kurt Wanski ist darin enthalten, was mich sehr freut.

New books on the shop

Durch den unglücklichen Umstand der Auflösung des Fotobuchladens «25books» nach dem Tod von Hannes Wanderer habe ich verloren geglaubte Restbestände einiger meiner Bücher übernehmen können, die ich also jetzt über meinen eigenen Webshop verkaufe: «Aphasia», «Runway» und «Vineta».
Und wegen des guten Lagerbestands gibt es das Heft «Technik» aus der «Desiterata-Reihe» aktuell nicht zum Wucherpreis von 40,– €, sondern zum ursprünglichen Ladenpreis von 20,– €.

Michael Wolf

Michael Wolf bei der Beerdigung von Hannes Wanderer, Hamelspringe 2018

Die Mail, die ich eben bekommen habe, beginnt mit den Sätzen: «Michael Wolf ist seinem Seelenverwandten Hannes gefolgt. Wir sind sehr traurig, wissen ihn aber in bester Gesellschaft. Auf dass beide in Frieden ruhen mögen.»

Er wies immer gerne darauf hin, dass Obsessionen in allen Bereichen des Lebens gesellschaftlich geächtet sind – außer in der Kunst. Von seinem Recht auf Obsession hat er ausgiebig Gebrauch gemacht. Im Fotografieren, im Publizieren und am heftigsten wohl im Sammeln. Kein Wunder, dass er mit Hannes Wanderer so eng befreundet war und so produktiv zusammengearbeitet hat: Wenn ich richtig zähle, waren es 17 Bücher, die er seit 2009 bei Peperoni Books publiziert hat, beginnend mit dem für den Nachruhm alleine schon ausreichenden «Honkong Inside/Outside».

Letzten Monat endete seine große Retrospektive «Life in Cities» in den Deichtorhallen Hamburg – einen größeren Schlussvorhang kann ich mir nicht vorstellen.

And one winner is …

… der Kalender «Respekt»! Beim Gregor Calendar Award des Graphischen Klubs Stuttgart ist der Fotokalender zum Haus der Statistik mit dem Photo Award ausgezeichnet worden! Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden an diesem Projekt, besonders bei Steffi Pianka von der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (Berlin), die den Kalender konzipiert hat und mich mit meiner Bilderserie dazu eingeladen hat.

Update: Wegen des großen Anklangs sind von dem Kalender eben noch einmal 1000 Stück nachproduziert worden! Echte Sammler besitzen natürlich beide Auflagen, denn bei der zweiten habe ich das Bild auf der Porträtkarte ausgetauscht; es ist jetzt – natürlich – eins aus dem Haus der Statistik.

Im Untergrund

Nationalgalerie, Berlin 2007

Die Galerie Franzkowiak startet ins neue Jahr mit einer großen Gruppenausstellung, deren Titel irgendwie mit der Lage der Galerie im zweiten Untergeschoss der Galeries Lafayette zu tun hat.

«Under the Underground» mit Künstlern der Galerie und Gästen: Claudia Balsters, Holger Biermann, Stefan Brockmann, Joanna Buchowska, Natalie Burgmann, Alexandre Dupeyron, Kerstin Dzewior, Patricia Escriche, Hannah Goldstein, Ismene, Jürgen Grewe, Marc Gröszer, Emma Grün, Thomas Gust, Jens Hausmann, Jan Herdlicka, Andreas Hildebrandt, Stefanie Hillich, MK Kaehne, Benjamin Kerwien, Svenja Kreh, Holger Kupfer, Christoph Löffler, Nora Lina Merten, Jan Michalko, Ulrik Møller, Nicole Montéran, Jurgen Ostarhild, Justine Otto, Angelika Platen, Fritz Räcke, Christian Reister, Rigoletti, Sebastian Rosenberg, Moritz Schleime, Ira Schneider, Peter Scior, Anja Spitzer, Kat von Stenglin, Katja Strempel, Christian Thoelke, Andreas Trogisch, Miriam Vlaming, André Wagner, Anna Wagner, Sador Weinsčlucker und Hansa Wißkirchen.

«Under the Underground»
Galerie Franzkowiak Friedrichstadt-Passagen, Quartier 207
(Untergeschoss der Galeries Lafayette)
Friedrichstraße 76–78
10117 Berlin
Eingang Jägerstraße 61, Lift zum Level -2 nehmen

Eröffnung: 25. Januar 2019, 19 Uhr
Ausstellung bis 9. März 2019
Öffnungszeiten: Dienstag–Samstag 14–18 Uhr