Editing Challenge

Ich freue mich auf das Armdrücken mit dem Großmeister des Fotobuch-Editings, Wolfgang Zurborn! In dieser Ausgabe geht es um die Bilder von Martin Brockhoff, die er von 1991 an über 16 Jahre von seiner Tochter aufgenommen hat.
Die Aufgabe besteht darin, aus einem Pool von 489 Aufnahmen diejenigen auszuwählen, die zusammen ein Fotobuch mit einer schlüssigen Geschichte und einer konsistenten Gestaltung ergeben.

Hier auf zoom kann man die Challenge am 1. April 2025 ab 19 Uhr live mitverfolgen.
Meeting-ID: 832 7048 0508
Kenncode: 485908

OMG! Ich kanns nicht glauben!

In der Tat, ich kanns nicht glauben: Die Ausstellung ist fertig geworden und die Eröffnung war ein sehr gut besuchtes Ereignis. Gezeigt werden Bilder von vier Fotograf:innen der ParisBerlin›Fotogroup (Renko Recke, Torsten Schumann, Barbara Wolff und mir) zum Thema Glauben. Die Grundannahme dabei ist, dass der wohl absurdeste Glaube der an die Vernunft des Menschen ist, immerhin heißt ja Homo Sapiens: der wissende Mensch. Aber er ist wohl eher der Homo Credens, und der Wert seines Glaubens steigt mit der Absurdität der Glaubensinhalte.
Renko Recke-Morlon dokumentiert bei seinen Streifzügen durch die Innenstädte, wie der Glaube des Individums an sich selbst in der heutigen Gesellschaft immer stärker in den Vordergrund rückt. In einem Klima der ständigen Selbstoptimierungung ist das bessere Ich nur eine Botox-Injektion entfernt.
Torsten Schumann wundert sich über die im urbanen Alltag Chinas gefundene Szenerien und Objekte. Können uns die Paradoxien des modernen Lebens mehr vom Antrieb der Menschen erzählen?
Andreas Trogisch interessiert das «Buch der Bücher», das Alte Testament, das mit seinen vielen gewaltvollen und blutigen Episoden die Glaubensgrundlage der drei großen monotheistischen Religionen bildet.
Barbara Wolff beobachtet die Bewohner von Berlin und New York bei ihren Ritualen auf der Suche nach einer neuen spirituellen Mitte wie beim Massen-Yoga auf dem Times Square oder einem «geweihten» Obdachlosenschlafplatz.

Nächstes Event ist das Künstlergespräch am 22. März um 16 Uhr, mit musikalischem Begleitprogramm.

Salon am Moritzplatz
Oranienstraße 58
10969 Berlin
U8 Moritzplatz, Bus M29

Vernissage: 15. März 15 bis 19 Uhr
Ausstellungdauer: 16. bis 30. März 2025
Künstlergespräch: 22. März 16 bis 19 Uhr
Finissage: 29. März 14 bis 19 Uhr
geöffnet Dienstag bis Sonntag 14 bis 19 Uhr

Fotoboutique Salome in Arles

Das Fotohaus der ParisBerlin›Fotogroup hat in diesem Jahr einen Ableger in Arles. Während sich das Zentrum wie in den vergangenen zwei Jahren in der Fondation Rivera Ortiz befindet, wird sich vom 1. bis zum 7. Juli in der Rue du 4 Septembre die temporäre Fotoboutique Salome niederlassen.
Es wird Beiträge von 4 Fotograf:innen zu sehen geben: Renko Recke, Torsten Schumann, Barbara Wolff und mir.

Der Name ‹Salome› steht für erotische Verführungsmacht genauso wie für skrupellose Grausamkeit, denn dass Johannes der Täufer enthauptet wurde, hatte sich Salome mit einer aufreizenden Tanzdarbietung vor ihrem Onkel König Herodes erkauft. ‹Salome› ist aber auch die weibliche Form des Namens ‹Salomo›, der wiederum auf das Wort ‹Shalom›, ‹Frieden›, zurückgeht.
Die ParisBerlin›Fotogroup verwandelt für eine Woche die ‹Boutique Salome› in die ‹Fotoboutique Salome› und zeigt eine Gruppenausstellung der Fotograf:innen Renko Recke, Torsten Schumann, Andreas Trogisch und Barbara Wolff.
Ihre Arbeiten widmen sich den Merkwürdigkeiten des Lebens auf vier verschiedenen Kontinenten und kreisen dabei um das, was Menschen überall trennt wie verbindet: Glaube, Konsum, Verbrechen ebenso wie Humor, Freundschaft und Genuss. Die Bilder stammen aus Hot Spots der Weltpolitik: China, USA, Israel und Europa, die alle miteinander in vielfältige Kollaborationen und Konflikten verstrickt sind.

Renko Recke-Morlon zeigt in seiner Serie Momente der Seduktion im Alltag der Großstadt. Ein flüchtiger Blick, ein helles Neonlicht, ein leicht bekleideter Körper – unsere Aufmerksamkeit wird hier zur Ware, um die mit allen Mitteln gerungen wird.

Torsten Schumann fügt seine Aufnahmen zu Bildpaaren zusammen und zeigt so zu komplexen Bildmontagen verdichteten fragmentarischen Blicke auf das städtische Leben in China zwischen 2020 und 2022.

Ich zeige Bilder aus meiner Serie ‹Is-Real›, die auf mehreren Reisen nach Israel zwischen 2007 und 2014 entstanden sind und die Spannungen dieses Landes in die Pole Schwarz und Weiß/Licht und Schatten übersetzen. Überall ist zu spüren, dass es sich um ein seit Jahrtausenden blutig umkämpftes ‹unheiliges› Stück Land ist, das wahrscheinlich bis zum Ende der Welt nicht zur Ruhe kommen wird.

Barbara Wolff zeigt Bilder aus ihrem Buch ‹New York, Sidewalk Closed› (Lunik Berlin Verlag, 2023). Auf der Suche nach den Mustern der Stadt findet sie die Kathedralen des urbanen Lebens. Die konkurrierenden Aussichtsplattformen dienen mehr der Selbstinszenierung als der Aussicht. Selbst­erfahrungs­trips inmitten von Häuserschluchten und Konsumtempeln werden hinterfragt und ins Absurde geführt.


Claude Lemaire wird als traditioneller Partner des Fotohauses mit seinem Fotobuchladen ‹L’Ascenseur Végétal› präsent sein.

Mehr Infos später … vorläufig die Info auf der ParisBerlin-Webseite und die Pressemitteilung der Fotoboutique.

Das Lebendige live

Blick in den Ausstellungsraum von Ingo Fröhlich, Jean-Baptiste Monnin, Philippine Schaefer und Andreas Trogisch.

‹Das Lebendige – Le Vivant›.
Ausstellungseröffnung: 12. 10. 2023 um 18 Uhr
parisberlin›Fotohaus, Berlin 2023
im Kunst- und Projekthaus Torstraße 111
10119 Berlin

Ausstellungsdauer:
13. – 29. 10. 2023
Öffnungszeiten:
Donnerstag & Freitag 16–20 h
Samstag & Sonntag 12–19 h

Coming soon!

Diesmal geht es nicht um meine Bilder, sondern um die meines Freundes und Kollegen Holger Biermann. Heute habe ich nämlich die ersten 10 Exemplare seines ersten großen Buchs aus dem Paket der Druckerei geholt (das an mich ging, weil Troppo Design für die Gestaltung des Buchs zuständig ist)!
Vielen Dank an Heike Grebin, mit der zusammen Konzept und Design entwickelt wurden, Marc Franzkowiak, der die kuratorische und finanzielle Schirmherrschaft über das Projekt hat und Thomas Dehne, der die Herstellung besorgt hat.

Ab sofort nehmen wir Bestellungen an!

Die Buchpräsentation wird am 2. November zur Eröffnung der gleichnamigen Holger-Biermann-Ausstellung in der Galerie Franzkowiak sein.

Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation:
Donnerstag, 2. November 2023, 18 Uhr
Galerie Franzkowiak
Friedrichstraße 76–78 / 10117 Berlin
Friedrichstadt-Passage / Quartier 207 / Untergeschoss
Eingang: Jägerstrasse 61 / Lift 2. UG
U6 Französische Straße, U5 Unter den Linden + U2 Stadtmitte

Holger Biermann:
Leaving Today – 9/11 New York
Mit einem Text von Freddy Langer
132 Seiten, 68 Bilder 2001–2003
20,4 × 27 cm, Offene Fadenheftung
Englisch/Deutsch
Blotto Books

coming soon!
Bestellungen an: leaving-today@blottobooks.de

Fotohaus Berlin #2: Das Lebendige

Am 12. 10. eröffnet zum zweiten Mal das Fotohaus Berlin, kuratiert von Christel Boget, die diesjährige Ausstellung heißt «Das Lebendige/Le Vivant». Ich freue mich, mit zwei großformatigen Bildern vertreten zu sein!

Das Fotohaus Berlin 2023 zeigt im Kunst- und Projekthaus Torstraße 111 unter dem Titel ‹Das Lebendige – Le Vivant› Arbeiten von Alban Dejong, Alexandre Dupeyron, Élie Monférier, Hervé Lequeux, Olivier Panier des Touches, Michaël Parpet, Joël Peyrou (LesAssociés), Gabrielle Chardigny, Jean-Baptiste Monnin, Ingo Fröhlich, Andreas Trogisch, Philippine Schaefer, Wu Chuan-Lun, Pepe Atocha, Alice Pallot, Gabrielle Chardigny, Mathias de Lattre, Maurice Lebrun sowie Aliona Kardash, Maximilian Mann, Ingmar Björn Nolting, Arne Piepke und Fabian Ritter (Docks Collective).
Kuratiert wurde die Ausstellung von Christel Boget.

Oben: Truppenübungsplatz Eggesin, 2022/23,
Inkjet auf HM Photo Rag Baryta, 1,20 × 1,50 m
Unten: Truppenübungsplatz/Vogelschutzgebiet Klietzer Heide,
2022/23, Inkjet auf HM Photo Rag Baryta, 2,42 × 1,50 m

‹Das Lebendige – Le Vivant›.
Ausstellungseröffnung: 12. 10. 2023 um 18 Uhr
Fotohaus Berlin 2023
im Kunst- und Projekthaus Torstraße 111
10119 Berlin

Ausstellungsdauer:
13. – 29. 10. 2023
Öffnungszeiten:
Donnerstag & Freitag 16–20 h
Samstag & 12–19 h

Nirgendwo im Norden

Pünktlich zum 4. Advent erstrahlte ein neues kleines Lichtlein im Kreis der Galerien, die sich der Fotografie widmen. Das Edvard-Munch-Haus in Warnemünde, das ein wenig unter seiner Abgeschiedenheit leidet (die in Wirklichkeit nur die falsche Straßenseite ist), hat am letzten Samstag die Gruppenausstellung ‹nowhere/nirgendwo› eröffnet. Das Ganze im Glanze einer neuen, exzellenten Beleuchtungsanlage und unter der Hand eines verjüngten Teams, in diesem Fall des Künstlers und Kurators Gunnar Borbe, der die Ausstellung konzipiert hat.
Die Ausstellung zeigt 8 fotografische Positionen aus Norwegen und Deutschland – Bilder von verschiedenen Versionen des Nirgendwo, entweder im Sinne von j.w.d., beispielsweise irgendwo jenseits des Polarkreises oder in Sibirien, andererseits aber auch von privaten Marsforschungsstationen oder – wie in meinem Fall – Orten, die eine quasi allgemeingültige Einzigartigkeit haben. Vielleicht mehr davon, wenn ich wieder auf den Beinen bin, denn ich habe mir wohl von der steifen Brise eine heftige Grippe mit nach Hause gebracht.

Ausstellungseröffnng «nowhere/nirgendwo» im Edvard-Munch-Haus Warnemünde, 17. Dezember 2022

Das Munch-Haus liegt direkt am Strom; wenn man vom Bahnhof über die Brücke geht, dann nicht rechts (zu Leuchtturm, Strand und Teepott) abbiegen, sondern links; dann steht man nach wirklich wenigen Schritten vor einem der schönen alten Fischerhäuser, das seinen Namen von einem längeren Aufenthalt Edvard Munchs 1907/08 herleitet.
Wer also bis zum 12. Februar mal Warnemünde sollte, sollte den kleinen Schlenker machen und eine für diesen Ort wirklich unerwartete Entdeckung machen.

‹nowhere—nirgendwo›.
On persons and landscapes—Über Personen und Landschaften

Mit Arbeiten von: Espen Eichhöfer, Dana Engfer, Thomas Fißler, Andrea Gjestvang, Andreas Trogisch, Kathrin Tschirner, Espen Tveit und Franca Wohlt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Gunnar Borbe.


Edward-Munch-Haus e.V.
Am Strom 53
18119 Warnemünde

Ausstellungsdauer:
18. 12. 2022–12. 2. 2023
Öffnungszeiten:
Dezember: 18., 22./23., 27.–30.
Januar: 1., 3.–8., 14./15., 21./22., 28./29.
Februar: 4./5., 11./12.
jeweils 12–17 Uhr

Sein & Schein / Être et paraître

Die ParisBerlin›fotogroup und LesAssocies haben zu den diesjährigen Rencontres d’Arles einen Fotofilm produziert und im Fotohaus Arles 2022 (zu Gast in der Fondation Manuel Rivera-Ortiz) uraufgeführt.
Da nicht alle die Gelegenheit hatten, sich den Film vor Ort anzusehen (entweder weil sie gar nicht dort waren oder, wenn doch, sie möglicherweise immer genau die eine tägliche Vorführung verpasst haben), gibt es ihn jetzt hier auf Abruf rund um die Uhr!

Mit Fotoserien von Holger Biermann, Joel Peyrou, Anton Roland Laub, Alexandre Dupeyron, Marie Fontecave, Andreas Trogisch, Chiara Dazi, Angelika Platen, Torsten Schumann und Barbara Wolff.
Mein Bildbeitrag ist die nagelneue Serie Bordeaux Mériadeck, die ich erst im April fotografiert habe, als die Ausstellung Sauver les corps im Fotohaus Bordeaux 2022 gezeigt wurde.

Realisiert wurde der Film von Heike Grebin und mir; beim Sound hat auch noch unser Freund Roland Satterwhite (Tolyqyn) geholfen.