Die Mail, die ich eben bekommen habe, beginnt mit den Sätzen: «Michael Wolf ist seinem Seelenverwandten Hannes gefolgt. Wir sind sehr traurig, wissen ihn aber in bester Gesellschaft. Auf dass beide in Frieden ruhen mögen.»
Er wies immer gerne darauf hin, dass Obsessionen in allen Bereichen des Lebens gesellschaftlich geächtet sind – außer in der Kunst. Von seinem Recht auf Obsession hat er ausgiebig Gebrauch gemacht. Im Fotografieren, im Publizieren und am heftigsten wohl im Sammeln. Kein Wunder, dass er mit Hannes Wanderer so eng befreundet war und so produktiv zusammengearbeitet hat: Wenn ich richtig zähle, waren es 17 Bücher, die er seit 2009 bei Peperoni Books publiziert hat, beginnend mit dem für den Nachruhm alleine schon ausreichenden «Honkong Inside/Outside».
Letzten Monat endete seine große Retrospektive «Life in Cities» in den Deichtorhallen Hamburg – einen größeren Schlussvorhang kann ich mir nicht vorstellen.