Genau für so etwas gibt es Veranstaltungen wie die «Rencontres de la photographie d’Arles»: Man kommt ins Gespräch mit Leuten, mit denen man (leider) vorher noch nicht zu tun hatte, und stellt verblüfft fest, dass man schon früher voneinander hätte wissen sollen. Zum Beispiel Angelika und Markus Hartmann von Hartmann Projects, die bei der Arbeit an Ausstellung und Katalog zur DDR-Modezeitschrift «Sibylle» auf ein kleines Seitenthema gestoßen sind: 1987 brachte der französische Kulturattaché in Ostberlin zwei Strickjacken von agnès b. aus Paris mit und ließ sie unter den ostberliner Fotografen kreisen, damit sie damit Fotos machen. Als Markus erwähnte, dass nicht alle der beteiligten Fotografen bekannt wären, konnte ich mich stolz outen: Auch ich hatte, zusammen mit meinem Kommilitonen Uwe Hauth (ich studierte damals noch), die Jacken für einen Nachmittag.
Die «Sibylle» brachte 1988 einen großen Beitrag mit vielen der dabei entstandenen Bilder; unter anderem von Gundula Schulze, Maria Sewcz oder Stephan Gustavus – meine liegen aber wie die von vielen anderen Beteiligten unpubliziert seit über 30 Jahren im Archiv.