Der Weg von Ansel Adams zu Robert Adams ist zu vergleichen mit dem von Elvis Presley zu Elvis Costello. In einem frühen Stadium meiner (nicht sehr dramatischen) künstlerischen Entwicklung hegte ich eine gewisse Bewunderung für Ansel Adams, dem ich in technischer Hinsicht einiges verdanke. Leider verdanke ich ihm auch eine falsche Hochachtung vor dem Heroismus seiner Leistungen, wie ich 1999 auf einer Kalifornien-Rundreise feststellen mußte. Bis dahin dachte ich, dass man als Fotograf, wenigstens als Landschaftsfotograf, ein harter Bursche sein muß, dem es nichts ausmacht, im Winter schon bei Sonnenaufgang mit seiner tonnenschweren Kamera auf dem Berg zu stehen.
Das ist aber zum Glück gar nicht nötig. Die gewaltigen Naturkulissen, die Adams auf seinen berühmten Fotos zeigt, sind erstens nicht nur leicht auffindbar, denn man kommt an ihnen zwangsläufig mit dem Auto vorbei, sondern sind auch noch touristisch perfekt erschlossen.
Die gefährliche Bergflanke, von der aus einige der Schwarz-Weiß-Barockgemälde fotografiert wurden, ist in Wirklichkeit ein riesiger Parkplatz, und das schon seit den 20er Jahren, seit denen sich die Autos der Ausflügler das Yosemite-Tal entlangstauen.
Anscheinend erlegen auch große Jäger mal einen toten Bären, manchmal sogar mehrfach.